Was Männer nie gefragt werden, ich frag trotzdem mal – Fränzi Kühne

Hey du 🙂 #gelesen als Rezensionsexemplar über #netgalleyde

Fränzi Kühne ist so alt wie ich, eine hübsche Frau, unkonvetioneller Kleidungsstil, im Vorstand.
So, nun fällt mir auf, was auch allen anderen auffällt, nämlich ihr Aussehen und ihre Kleidung.
Sie mag das nicht, kann ich verstehen. Bei Männern redet kaum jemand über deren Kleidung, vermutlich weil die immer einer ungeschriebenen Regel folgen und eben Männer sind.
Warum wollte ich dieses Buch lesen? Weil ich Mutter bin, Hauptverdiener, einen Studiumsabschluss habe und mich durchaus gefangen fühle in der Frage, was ist wichtiger, Kinder oder Beruf.
Komischerweise scheint das bei Männern keiner zu fragen.
Während ich arbeite, werde ich nicht selten gefragt, wo die Kinder sind. Kann mich nicht erinnern, dass mein Mann das auch gefragt wurde. Eher wurden wir beide komisch angeguckt, als er mit dem Säugling und später mit dem Kleinkind UND dem Säugling daheim blieb und ich arbeitete. Väter sind scheinbar nicht existent in dieser Welt. Nicht oder viel zu selten im Bereich der Betreuungsarbeit der gemeinsamen Kinder.

„Frauen müssen beweisen, dass sie für eine Position qualifiziert sind, bei Männer erscheint das Erreichen der Position schon Beweis genug.“ Posl 558

Die Männer schließen auch ihr Geschlecht als entscheidenden Faktor aus. Das ist das Muster, der Norm. Nicht Betroffene erkennen es nicht.

Im Endeffekt spiegelt das auch das Buch wieder. Die Männer mit Karriere haben sich immer auf ihre Frauen verlassen können und das fand ich zum Ende hin auch sehr traurig. Die haben ihre Entscheidungen gefällt, haben gemacht, sind voran gekommen, doch es wahr mehr oder weniger so ein Einzeldings. Der Rest, der hintenüberfiel wurde meist von den Frauen aufgefangen. Es gibt Ausnahmen, wie immer, doch diese sind selten.

„Angst, wenn man sie so nennen will, ist nur das Gefühl, Verantwortung anzunehmen, ihr gerecht werden zu wollen. Und damit nicht nur nichts Schlechtes, sondern Grundvorraussetzung für erfolgreiches und verantwortungsvolles Handeln.“ Pos. 2056
-> „Das ist auch einer der Gründe, weswegen es mir so schwerfällt zu akzeptieren, dass Frauen, die so selbstverständlich Verantwortung für Kinder und Familien übernehmen, in Karrierefragen tatsächlich über ihre Feigheit, ihre Angst, eine difffuse Verantwortung stolpern sollen.“ Pos. 2059

und damit schließe ich.
Trau dich, ihr alle, egal wer ihr seid. Wenn ihr Bock und Gelegenheit habt, macht.
Der Rest wird sich finden.

bis bald mal wieder
Eva

Kurzbeschreibung

Aufsichtsrätin und Mutter Fränzi Kühne bietet eine überraschende und unterhaltsame Perspektive auf das, was in Sachen Gleichberechtigung immer noch falsch läuft.»Herr Maas, Sie tragen meist Anzug und Krawatte – das ist Standard in der Politik, oder?« »Mussten Sie sich zwischen Kindern und Ihrem Start-up entscheiden, Herr Zeiler?« Warum klingen diese Fragen seltsam? Weil sie sonst nur Frauen gestellt werden.Ich habe das am eigenen Leib erfahren, als ich jüngste Aufsichtsrätin Deutschlands wurde. Aber statt mich zu ärgern, habe ich mir einen Spaß gemacht und den Spieß einfach umgedreht: Jetzt stelle ich Männern all die Fragen, mit denen ich sonst konfrontiert werde. Das Ergebnis hat mich überrascht. Aber lesen Sie selbst…»Fränzi hat mich eingeschüchtert, verunsichert und beleidigt. Bis ich verstanden habe, dass ihr exakt diese Fragen gestellt wurden. Unfassbar.«Fynn KliemannFränzi fragt, diese Männer antworten: Jürgen Bornschein, Axel Bosse, Jörg Eigendorf, Rainer Esser, Holger Friedrich, Gregor Gysi, Lars Hellmeyer, Joe Kaeser, Friedrich Kautz, Fynn Kliemann, Frater Rafael Maria Klose, Heiko Maas, Christoph Mönnikes, Julian Otto alias Bausa, Christian Rach, Frank Thelen, Helmut Thoma, Ole von Beust, Jean-Remy von Matt, Frank-Peter Weiß, Peter Wittkamp und Waldemar Zeiler

Medium und Preis

EBook 12,99 €

Taschenbuch 14,00 €