Rezension zu – Lotus House Lustvolles Erwachen – von Audrey Carlan

Das Buch habe ich bei Lovelybooks gewonnen und durfte / musste an eine Leserunde teilnehmen.

Erschienen ist es bei Ullstein und umfasst 352 Seiten, das Taschenbuch kostet 13 EUR, das ebook 10 EUR und ich empfehle euch die englische Version, die kostet als digitale Version nämlich nichts. Warum? Lasst es mich so ausdrücken. Ich bin unsicher, ob die Übersetzerin dieses Werks den Untertitel richtig verstanden hat und nicht an ein lustiges Erwachen dachte. Lustvoll war hier für mich nämlich nichts.

Das Cover in jedem Fall ist sehr schön und auch der Klappentext lässt sich gut lesen: Die Yoga-Lehrerin Genevieve Harper findet nach dem tragischen Unfall ihrer Eltern Halt und Kraft im Lotus House. Als der attraktive Baseballspieler Trent Fox auftaucht und Privatstunden bucht, ist ihr zunächst alles andere als nach einem heißen Abenteuer. Doch sie ahnt nicht, dass Trent ihr zeigen wird, wie sinnlich die Kunst des Yogas sein kann …

Das alles ist aber mehr oder weniger gelogen in meinen Augen. Sinnlich ist der Sport, den die beiden praktizieren nicht. Das ist plumper Bettsport vom Allerfeinsten. Sprachlich ist das Buch auch wirklich jenseits von Gut und Böse. Ich lese tatsächlich viel und schon lange Bücher im Bereich Erotik, Dark Romance oder Romance und hin und wieder kommt selbstverständlich auch Sex in diesen Büchern vor, aber das hier ist unterirdisch.

Bereits in den ersten Seiten fallen Wörter wie „Zuckerkirsche“, das Original ist „Gumdrop“, kann man machen, muss man nicht. Wenig später fallen die Begriffe „Kurzdenker“ für „small head“ (Penis) oder mein absolutes neuestes Hasswort „Long Dong“. Ich könnte hier noch ewig weitermachen. Selbstverständlich fallen auch alle anderen üblichen Begriffe, die man hier so kennt, aber die Art und Weise, wie diese verwendet werden ist schlicht sehr weit von gutem Stil entfernt. Auch wie die Protagonisten miteinander umgehen und wer hier wem seinen Long Dong sonst wohin steckt ist nun wirklich nicht reizvoll geschrieben. Es sei denn man wollte meinen Würgereflex ansprechen, dann hat der Kandidat 100 Punkte. Es hat mich mehrfach geschüttelt aber ich habe auch Tränen gelacht bei den schlecht übersetzten Phasen. Ich fand es so schlimm, dass ich überlegt hatte ins Englische zu wechseln, aber auch hier ist die Sprache nur plump und wenig einfallsreich. Da war die Deutsche Version dann doch amüsanter. Leider.

Zur Story an sich kann ich nur sagen, wenig einfallsreich und sehr vorhersehbar. Das hat aber bei „50 Shades of Grey“ schon einmal wunderbar funktioniert, warum nicht auch hier? Erfolgreicher, reicher, höllisch gut aussehender Endzwanziger lernt arme, niedliche Anfang Zwanzigjährige kennen, verknallt sich, sie poppen, sie bekommen ein Kind. NATÜRLICH…. und sie lebten glücklich und zufrieden bis ans Ende ihrer Tage. Dazwischen wird dann auf zwei Seiten ein wenig Drama und Eifersucht geparkt, aber nicht um die Story zu füllen, sondern um ein wenig vom dauerhaften Austausch von Körpersäften abzulenken. Es ist echt mäßig attraktiv. Wie man hierüber 7 Bücher schreiben und veröffentlichen kann, bleibt mir auf ewig ein Rätsel.

Ich habe dennoch 2 Sterne gegeben, weil es mich nicht nur aufgeregt sondern auch zum Lachen gebracht hat und ich selten so lustige Diskussionen zu einem Buch geführt habe. Nichts desto trotz ist es bei mir Anwärter auf den Flop des Jahres.

Allgemein fällt mir auf, dass die Leute lieber über „schlechte“ Bücher reden, als über gute, aber das steht auf einem anderen Blatt.

Habt einen feinen Tag ihr Lieben und danke für eure Zeit.