hey du 🙂 gehört auf spotify
gelesen von Christian Ulmen (hervorragend)
Dieser Essay für ein Gourmet Magazin dauert ca. eine Stunde und ist so vollgepackt mit sozialkritischen und ironischen Inhalten, dass es einen schüttelt, vor Lachen oder vor Ekel, man weiß es nicht. Hunger auf Hummer habe ich jedenfalls keinen bekommen.
Wusstest du, dass der Hummer früher ein arme Leute Essen war, einfach weil er zu Hauf an den Strand gespült wurde? Nein? Ich auch nicht. Ist aber so und damals war der Hummer auch Überraschung schon tot, bevor er zubereitet wurde.
Dann hat man aber entdeckt, dass er bei lebendigem Leib in kochendes Wasser so viel besser schmeckt. Die Menschen streiten noch, ob man das Tier ins kochende Wasser schmeißen soll, weil evtl. humaner oder ob puh das langsame Erhitzen doch nicht ganz so quälend fürs Tier ist und… weißte was? Das Tier stirbt, damit irgendwer satt wird. Das kannst du versuchen schön zu reden oder einfach bleiben lassen.
Am Beispiel des Hummers ist jedenfalls ein schöner Aufsatz um darüber nachzudenken, ob unser Konsum an tierischen Produkten so sinnvoll ist, wertvoll oder ethisch korrekt.
Mich hat es darin bestärkt mein Leben möglichst vegan, aber auf jeden Fall vegetarisch fortzuführen.
Aber keine Angst, ich verurteile dich nicht, wenn du sagst ‚boar aber Fleisch ist lecker‘ weil, stimmt, wenn es von guter Qualität ist, ist es das. Ich brauche es nicht und das ist meine Entscheidung und du darfst und sollst deine eigene treffen. Gerne jeden Tag eine andere.
bis bald mal wieder
Eva
Klappentext:
Jedes Jahr findet im amerikanischen Bundesstaat Maine das Maine Lobster Festival statt, bei dem innerhalb von vier Tagen mehr als 9.000 kg frischer Hummer verspeist werden, gekocht im größten Topf der Welt. David Foster Wallace besuchte 2003 dieses Festival, um im Auftrag der Feinschmeckerzeitschrift Gourmet eine Reportage zu schreiben. Wie schon bei »Schrecklich amüsant«, der Beschreibung einer Kreuzfahrt, sind seine Beobachtungen so überraschend wie scharfsinnig.
Die Wahl der Maine Seegöttin, ein Kochwettbewerb, ein Captain Blackbeard, der die Gäste am Strand erschreckt, eine große Parade und viele kleine Attraktionen für die Kinder – das ist das Rahmenprogramm, das um das große Fresszelt in Rockland, einem kleinen Ort in Maine, Anfang August geboten wird. Das Wichtigste aber: Hier gibt es Hummer satt, der im größten Hummerkochtopf der Welt vor den Augen der hungrigen Besucher seinem Siedepunkt entgegenkocht.
David Foster Wallace geht dem Unbehagen beim Anblick der kochenden und vielleicht leidenden Hummer nach und stellt die Frage, ob der Hummer, der ganz offensichtlich versucht, dem heißen Wasser zu entkommen, nicht doch Schmerz empfindet, allen Beteuerungen der Festivalorganisatoren zum Trotz.