Erschienen am 20. April im Goldmann Verlag ist es als e-book (EUR 12,99), Broschiert (EUR 15,00) oder MP3 CD (EUR 11,45) zu erhalten. [Gelesen von Matthias Scherewinkas und Regina Gisbertz]
Ein weiteres Hörbuch für mich, weil ich hust das Buch nur lesen / hören wollte, weil absolut alle es so schlecht fanden und ich mitreden wollte.
Das Cover ist nett aber absolut nichtssagend und hat vermutlich wenig mit dem Buch zu tun.
Mal wieder ein reicher, diesmal Erbe, End-Zwanziger, der sich in eine junge arme Putzfrau verguckt. Maxim (Maximilian) hat einen erheblichen Hass auf die Welt und kompensiert einfach alles mit Sex, den man in dem Alter übrigens nur hat um sich jung und fit zu halten. Ich, inzwischen 36 Jahre alt, fühle mich von der Autorin herbe auf den Arm genommen, bei so einer Aussage.
Maxim trauert in jedem Fall sehr um seinen älteren Bruder, den eigentlichen Erben der Treverthick Dynastie. In seiner gönnerhaften Art tröstet er auch dessen Witwe. Was mir mindestens ein Augenrollen abringt. Wenn er nicht so schrecklich abgelenkt von der Putzfrau und ihrem Kittel und dem rosa Baumwollhöschen wäre, ja dann… große Not… er müsste weiterhin halb London flach legen. Ich versuche angestrengt es nicht zu negativ zu sehen, aber es fällt mir schwer.
Im ersten Drittel geht mir unheimlich auf den Geist, dass Alessia immer von „dem Mister“ spricht. Hätte man das wortwörtlich übersetzt, hätte hier wirklich immer „der Herr“ gestanden und das hätte dem ganzen einen noch krasseren Beigeschmack gegeben. Was aber wirklich anstrengend ist – Maxim besteht ÜBERALL darauf nicht mit dem Titel angesprochen zu werden, sondern mit dem Vornamen und dann macht er bei seinem Personal eine Ausnahme?
Alessia fragt nichts, absolut nichts und man füllt Seiten mit Mutmaßungen. Das macht es auch unheimlich anstrengend und mühselig.
Ich bin erstaunt warum wir alle 50 Shades of Grey so gehyped haben, weil dieses Buch maximal durchschnittlich ist. Der Erzählstil ist ziemlich einfallslos. Überhaupt reitet die Autorin beinahe auf allen Klischees herum, die man sich vorstellen kann. Das Frauenbild in Osteuropa, den Reichtum der Grafschaften in England. Es ist alles so unglaublich überzeichnet, dass man als westliche Frau mit recht durchschnittlichem Weltbild einfach das kalte Grausen bekommt.
Bereits in den ersten Kapiteln kann man das Buch vorhersagen. Es ist recht simpel geschrieben und wird die Verkaufszahlen machen, weil die Autorin bekannt ist.
Alessia und Maxim entwickeln sich als Paar etwas und es wird erträglicher, dennoch bleibt die Story wirklich sehr lasch. Maxim rettet das Mädchen, das von Menschenhändlern verschleppt wurde, oder sie rettet sich selbst. Er unterstützt sie dann im weiteren Leben, weil er ihr nach 2 Wochen verfallen ist. Überraschung Völlig selbstverständlich ist auch, dass argh das Mädchen Jungfrau ist. Ich mag das nicht. Warum ist bitte immer er wohlhabend und schön und soooooooooooo erfahren und sie ist arm und naiv und Jungfrau. Sie ist älter als 16 btw. Sie ist im Übrigen auch an jemanden in Albanien versprochen. Wie das und die Tatsache, dass sie mit 23 noch unverheiratet ist zusammenpassen soll, ist mir ein Rätsel und das bleibt so, bis das Buch endet.
Zitate:
„Ich glaube wir sollten uns hinlegen.“
„Komm her, ich will dich.“
„Eine Frau zu entjungfern ist eine große Aufgabe, aber irgendwer muss sie übernehmen. Warum nicht ich?“
„Du kaufst mir Kleidung weil ich mit dir schlafe?“
Fazit:
Ich sollte hier zugeben, dass ich wusste, dass mich dieses Buch auf die Palme bringen könnte. Wie also soll man hier eine Wertung abgeben, wenn man von einem bis maximal 3 Sternen ausgeht. Bei 3 Sternen war es dann doch überraschend gut? Bei einem, wie erwartet? Ist doch Wahnsinn. Man kann das hören, man kann es zerdenken und man kann es bleiben lassen. Es ist schade, weil man es hätte besser machen können und weil es so verflucht ähnlich ist wie 50 SoG. Könnten wir bitte wieder kreativer schreiben? Bitte! Ich gebe hierfür keine Empfehlung. Es ist verschwendete Zeit, sorry. 1 Stern … Ach und: Stil ist auch nur das eine Ende des Besens.