Love to share – Liebe ist die halbe Miete – von Beth O‘Leary

Dieser Roman erschien am 15. Mai 2019 im Diana Verlag. Das Taschenbuch und das E-Book kosten EUR 9,99 (480 Seiten). Das Hörbuch als MP3 CD ist für EUR 12,45 erhältlich und wird von Anna Carlsson und Oliver Wnuk gelesen.

Das Bloggerportal hat mir den Hörbuchdownload genehmigt.

Das Cover ist schlicht und schön und eigentlich nicht meins, weil es rosa ist. Auf Instagram kam man aber dennoch nicht drum herum. 🙂

Die Idee ein Buch aus zwei Sichten zu schreiben ist nun wirklich nicht neu. Hier ist es aber wirklich süß ausgearbeitet. Tiffy wird von Anna gelesen und Leon von Oliver und somit ist man immer direkt da wo man hingehört. Auch der Erzählstil der beiden Charaktere unterscheidet sich stark, was es noch viel sympathischer macht. Tiffy erzählt ausführlich und macht lange Schachtelsätze. Leon ist häufig kurz angebunden, es sei denn er verliert sich in Überlegungen, aber das macht er selten. Der Erzählstil nimmt mich mit und so begleite ich die beiden Protagonisten in ihrem Leben. Eigentlich mag ich keine Romane als Hörbuch, schon gar keine Liebesromane, weil es oft schwülstig wird und Erotikszenen zu hören, lässt mich häufig fremdschämen. Hier kommen keine oder nur sehr wenige solcher Szenen vor und ich liebe es.

Tiffy muss sich endgültig von ihrem Ex-Freund lossagen. In ihrem Traumjob verdient sie leider nur wenig Geld, weshalb sie sich keine eigene Wohnung leisten kann. In ihrer Notsituation sucht sie nach einer WG.

Leon sucht einen Untermieter für seine kleine 2-Zimmer Wohnung. Da er Pfleger ist und eigentlich immer nachts arbeitet und tagsüber schläft, überlegt er sich, seine Wohnung während der unbenutzten Zeit zur Verfügung zu stellen. In seiner Theorie ist sie ideal für Menschen mit „9 to 5 Job“. An den Wochenenden ist er bei seiner Freundin, oder auch arbeiten und dann hätte der Mitbewohner die Wohnung für sich.

Dieses Konstrukt ist so witzig wie genial. Da Tiffy wirklich verzweifelt ist, bewirbt sie sich auf diese Wohnung und bekommt die Zusage.

Eine lustige Beziehung zwischen den beiden entwickelt sich, basierend auf Post-Its an jeder Ecke  und jeder Wand. Sehen tun sie sich nämlich nicht. Lange nicht.

Leon hat, wie Tiffy, seine Probleme und regelt diese gerne für sich, da seine Freundin K nicht das rechte Verständnis dafür aufbringt. Er ist mit Leib und Seele Pfleger in einem Hospiz. Er kümmert sich um die 7-Jährige mit Leukämie und um den 90-jährigen Kriegsveteranen, der seine Jugendliebe aus dem Schützengraben sucht. Das alles ist so lieb geschrieben, dass man Leon nur gerne haben kann. Sein Bruder macht ihm auch Schwierigkeiten, aber das vorwegzunehmen wäre ungeschickt in einer Rezi.

In jedem Fall ist es so, dass sich Tiffy und Leon an Hand ihrer Kleidung und Gewohnheiten kennen lernen. Sie schreiben sich mit Hilfe von Post-Its unendlich viele Nachrichten, da diese immer geschrieben werden können, während der andere schläft. Beinahe ein halbes Jahr teilen sie sich die Wohnung, ohne sich gesehen zu haben. Als Tiffy eines Morgens verschläft und er eher nach Hause kommt, müssen sie sich über den Weg laufen und ich schwöre!!! Hier ist die Stelle bei der ich mich restlos in das Buch verliebt habe. Ich habe so herzhaft gelacht. Die Situation, in die beide geraten ist so gut und so realistisch beschrieben, dass man sich überlegt, wie man selbst reagiert hätte.

„Hatte er? Nein das kann nicht sein! Das Handtuch wirft Falten!“

Überhaupt ist dieses Buch nicht kitschig, nicht schwülstig oder irgendwie anrüchig. Alle Szenen, die ein eventuelles Unwohlsein hervorrufen könnten, sind normal und beinahe nüchtern beschrieben

Wer eine wirklich aufmunternde Geschichte zum Thema Freundschaft sucht und sich mal wieder in Charaktere verlieben möchte, der sollte dieses Buch definitiv lesen aber auch gerne hören. Durch die beiden unterschiedlichen Erzähler hat das Hörbuch seinen besonderen Reiz. 5 von 5 Sternen, ich liebe es.

Habt einen tollen Tag und liebt eure Mitbewohner 😉 auf welche Weise auch immer 🙂