Das Leben, das wir begraben: Thriller von Allen Eskens – Rezension

Das Buch ist am 14. Mai 2018 erschienen und ich habe das Ebook vom Verlag bekommen.

Ich durfte mir ein weiteres Buch beim Festa Verlag aussuchen. Eines der Must Read Reihe / Empfehlung und meine Wahl traf auf dieses. Das Cover ist schön, schlicht, einnehmend. Der Klappentext sprach mich sofort an, ich wollte es lesen, sofort.

Das Leben das wir begraben. Begraben wir nicht alle irgendwann etwas? Eine Erinnerung, eine Freundschaft, ein Ereignis.
Joe soll für seinen Deutschkurs eine Biografie schreiben. Mangels passender Verwandter wendet er sich an ein Pflegeheim. Hier überlegen die Angestellten, ob Carl passen könnte. Carl ist ein verurteilter Mörder. Da der Krebs in ihm wütet haben sie ihn aus der Haft entlassen und zum Sterben in ein karges Zimmer des Pflegeheims gepackt. Keiner hat wirklich Mitgefühl mit Carl. Er hat damals in den 80ern ein Mädchen vergewaltigt und ermordet. So wurde er verurteilt.
Joe redet mit ihm, will von ihm alles erfahren, aber Carl stimmt dem nur unter bestimmten Voraussetzungen zu. So kommen die beiden ins Gespräch und Joe lernt noch Virgil kennen. Einen Kriegsveteranen, der von Carls Unschuld überzeugt ist. Joe besorgt sich die Gerichtsakten und versucht sich einen Überblick zu verschaffen.
Währenddessen steckt er noch mitten im ganz persönlichen und eigenen Trubel seines Lebens. Es holt ihn immer wieder ein. Jeremy wohnt bei ihm und Lila kümmert sich mit Joe um Jeremy. Das Ganze ist wunderbar und verstörend zugleich. Verstörend, nicht weil es befremdlich wäre sondern so erschreckend real.
Ich liebe die beschriebene Beziehung der Protagonisten. Joe zu Carl, Joe zu Lila oder Joe zu Jeremy. Lila zu Jeremy und Carl zu Lila und all den anderen Randfiguren, die es da noch so gibt.
Das Buch ist toll geschrieben, man kommt gut rein und ist sofort drin in der Geschichte. Auf Grund des sozialen Umfelds wollte ich manche Tage nicht lesen und so dauerte es etwas, bis ich die Geschichte gelesen habe und mich darauf einlassen konnte.
Ab der Hälfte war ich nicht mehr zu stoppen. Die Geschehen im Buch nehmen einen mit und fangen einen ein, lassen nicht mehr los. Absolut die richtige Mischung zwischen Gefühl, Adrenalin, Spannung und Vorfreude rauschte durch meine Adern. Ich habe bis nachts gelesen und als ich nachts erwachte, habe ich weiter gemacht. Ich konnte nicht aufhören, wollte das Rätsel lösen, das es zu lösen galt und wollte wissen, ob ich mit dem Ende der Geschichte leben kann.

Mitten in der Nacht habe ich das Buch beendet, bleibe baff zurück und zwischendurch stockte mir der Atem. Joe und Lila hatten teilweise so viel Pech, dass ich fast bekloppt geworden bin und dann. Oh man, was alles mit Jeremy passiert ist. Wahnsinn. Das Buch sagt einfach so viel aus. Über uns. Über unsere Gegenwart, unsere Zukunft und unsere Vergangenheit. Und dass es sich immer lohnt einen zweiten Blick auf die Dinge zu geben und sich zu trauen etwas zu wagen.
Absolut die richtige Mischung Buch.

Klappentext:
»Wenn das Schicksal mir damals wirklich ins Ohr geflüstert hätte – wenn ich gewusst hätte, dass dieser Besuch so viele Dinge ändern würde – hätte ich dann einen sichereren Weg gewählt? Wäre ich links abgebogen, wo ich rechts abgebogen bin?«

Der Student Joe Talbert muss fürs College mit einem völlig Fremden ein Interview führen. Dafür sucht er in einem Pflegeheim nach der passenden Person und trifft auf den krebskranken, im Sterben liegenden Carl Iverson.
Doch Iverson ist kein harmloser alter Mann. Er ist ein verurteilter Mörder. Vor 30 Jahren soll er ein Mädchen missbraucht, umgebracht und in seinem Schuppen verbrannt haben. Nach einigen Gesprächen erkennt Joe, dass etwas an dem grausamen Mordfall nicht stimmt. Es gibt zu viele Widersprüche. Joe überkommt eine regelrechte Besessenheit, die Wahrheit herauszufinden … Doch das könnte seinen eigenen Tod bedeuten!

Medium und Preis:
Gebundenes Buch: 19,99 EUR 416 Seiten
e-Book: 5,99 EUR
Verlag: Festa Verlag