VIEL LÄRM UM ACHTSAMKEIT – JACOB SCHMIDT

Kösel / 192 [225] Seiten / 26.06.24  / Rezensionsexemplar

Das Buch, es klang so gut. Ich wollte das echt gerne lesen. Weil ich ja so struggle, weil ich immer mehr auf mich achten soll, damit ich gesund bleibe. Achtsamkeit ist so ein Schlagwort, fällt einem ständig vor die Füße.
Ich sehe das Buch, lese den Klappentext und denke, boar, es wird dich erhellen, erleuchten quasi.
Aber nö, denkste.
Das ist kein Buch für Menschen, das ist ein Buch für Fachleute. Für Leute, die all diese buddhistischen Lehren kennen. Die gebildeter sind als ich.
Ich verstehe kein Wort. Ich lese zwar, aber ich begreife nichts. Etwa ein Fünftel sind Quellen 🤯

Ich gehe jetzt ganz achtsam mit mir um, und breche das Buch ab. Auf Seite 74.

Bis bald

Eva

»Die Sache mit dem gelingenden Leben: Sie bleibt kompliziert.«

Achtsamkeit ist längst im Mainstream angekommen, in den Teeregalen im Supermarkt und in den Personalabteilungen der Konzerne. Millionen Deutsche meditieren regelmäßig. Das Versprechen ist verlockend: Stille und Frieden finden in unserer hektischen, schnelllebigen Zeit. Ein In-sich-Ruhen, das neue Kraft schenkt und nebenbei mitfühlender macht, konzentrierter, belastbarer.
Der Soziologe Jacob Schmidt hat den anhaltenden Trend untersucht und findet: Achtsamkeit verspricht viel mehr, als sie zu bieten hat. Sein Buch ist eine überfällige Auseinandersetzung mit diesem schillernden Begriff, hinter dem sich häufig wenig mehr als kapitalismusfreundliche Selbstoptimierung versteckt. Zugleich fordert Schmidts Analyse heraus, die gesellschaftlichen Gründe für die große Sehnsucht nach Ruhe und einem anderen Zusammenleben ernst zu nehmen – und für eine bessere Welt zu streiten, statt sich aufs Kissen zu setzen.
»Jacob Schmidt ist mit dieser Studie eine beeindruckende Analyse, ja ein großer Wurf gelungen.« Hartmut Rosa