Rezensionsexemplar @netgalleyDE/ 256 Seiten/ Kampa / 24.04.2025
Highlight 2025
🎵 you dont own me
Was bitte war das? Ein Buch wie ein Rausch, ein Sog, ein Film. Mitgezogen hat es mich, in zwei Tagen beendet, so viel gefühlt, so viel nachgedacht, so viel verstanden, so viel Verständnis.
Große Empfehlung! Lies das. Lies nicht meine Rezi weiter, lies einfach das Buch.
Inhaltswarnung gibt’s am Schluss, einfach weil ich denke, wenn du achtsam lesen musst, solltest du die Themen kennen.
Drei Paare auf einem Boot. Drei Paare? Drei Paare und ein erwachsener Sohn.
Wir sehen die Geschehnisse und erfahren die Erinnerungen aus den Blickwinkeln der Frauen.
Nora seit 17 Jahren mit Ferdinand verheiratet, nicht glücklich in ihrer Ehe, aber auch nicht unglücklich… oder?
Franziska ist mit ihrem Kilian etwa 20 Jahre verheiratet, die Zwillinge gehen auf dasselbe Internat wie Noras Tochter.
Rachel und Walter, seit Jahrzehnten verheiratet, der Sohn begleitet diese Reisegruppe.
Anne schreibt ja immer so, dass ich denke, ich kenn die alle, das ist alles so klar, ohne Schnörkel und Verzierungen, alles ist offen, roh und oft wunderschön.
Da sind die sanften Berührungen zweier Menschen, die mir Gänsehaut bescheren. Blicke, die nicht nur die Person im Buch ausziehen, auch ich fühle mich plötzlich eigenartig nackt.
Da passieren Dinge, deren Konsequenzen mich den Kopf schütteln lassen und dann wieder den größten Respekt zollen.
Wir reden hier über Liebe, Respekt, Freundschaft, Feminismus, Begehren, Leidenschaft, Freiheit. Die großen Entscheidungen eines Lebens, in einem Zeitraum, in dem alle Entscheidungen getroffen sind.
Ein wunderbarer Roman, ein unfassbar tolles Setting. Die Idee alle auf so kleinen Raum zusammen zu pferchen, großartig umgesetzt.
Liebe liebe liebe dieses Buch.
Bitte Liebe du es auch.
Lies ihre Bücher
☆☆☆☆☆♡
Bis bald
Eva
Inhaltswarnung
Physische und psychische Gewalt, Machtmissbrauch, Alkohol und Drogen, Krebs, Queerfeindlichkeit, Tod
Beschreibung
Als Ferdinand von einem »Sommer auf dem Meer« sprach, hatte Nora etwas anderes im Sinn: weniger abgelegen, weniger beruflich. Auch Franziska ahnte nicht, worauf sie sich einließ, als ihr Mann Kilian einen Urlaub zu siebt ankündigte: mit seinem Chef Walter Bronstein, Ferdinand Mattern, seinem größten Konkurrenten, den drei Ehefrauen und Walters Sohn David. Auf der luxuriösen Superyacht in den Philippinen mangelt es
ihnen an nichts, es könnte eine entspannte Zeit sein, aber die Gäste ahnen: Bei diesem Trip geht es um mehr, um etwas Großes. Nur worum genau, das scheint keiner zu wissen. Wieso hat Walter die beiden Kontrahenten und ihre Frauen eingeladen? Zwei Paare in den Vierzigern, die Kinder aus dem Gröbsten raus, die Eigenheime abbezahlt, die Karrieren steil – die der Männer, versteht sich. Alle zeigen sich von ihrer besten Seite. Es wird strahlend gelächelt und gekonnt konversiert.
Eheleute, wie man sie sich nicht glücklicher ausmalen könnte. Aber nichts ist, wie es scheint. Sie alle spielen eine Rolle in dieser
Inszenierung. Aber für wen? Und wer führt Regie?
Anne Freytag beobachtet präzise und deckt schonungslos auf, was sie sieht. Sie erzählt mit großer Dringlichkeit von stillschweigenden Übereinkünften, die
aufgekündigt werden, Erwartungshaltungen und Enttäuschungen, Bedürfnissen und Begierden, Konventionen und Geheimnissen.