SEHR BLAUE AUGEN von TONI MORRISON

Argon Verlag / 7h 13m / Abak Safaei- Rad & Alice Hasters / ET 11.10.23 Quelle: spotify

Inhaltswarnung: Rassismus, Diskriminierung, sexuelle Gewalt, Missbrauch, Misshandlung, Alkohol, Pädokriminalität

Vorab, ich bin irritiert darüber, dass die Autorin selbst etwas in diesem Buch lesen soll, wo sie seit 2019 verstorben ist.

Nun denn, zum Buch. Mochte ich nicht. Finde daran sehr viel verstörend und das Wenigste ist die Hautfarbe. Die kommt on top. Ich lerne, dass schlagen der Kinder als Erziehungsmethode völlig normal und legitim ist. Kinder zum Essen zwingen auch. Missbrauch, Schläge, Erniedrigung… Alles völlig normal. Klar 1941 waren es andere Zeiten und dennoch will ich das nicht lesen, nicht hören, nicht ohne Vorwarnung. Ich mag solche Bücher nicht. Fertig. Gibt Szenen, da hätte ich gerne gekotzt.

Der Schreibstil ist auch gewöhnungsbedürftig. Es gibt ständig so ein Kinderlied, das vorgelesen wird. Und dann erzählt sie eine neue Geschichte, von einer anderen Person. Es ist verwirrend, voll und tragisch. Ich will dem Buch gar nicht seine grundlegende Bedeutung absprechen, für mich als weiße Frau mit blauen Augen und weit nach 1941 geboren, ist das nicht geschrieben worden.

☆☆

Eva

Beschreibung

Toni Morrisons richtungsweisendes Debüt erzählt von Pecola Breedlove, einem kleinen Mädchen, das sich nach nichts so sehr sehnt wie nach blondem Haar und blauen Augen. Sie will schön sein wie Kinderstar Shirley Temple. Dieser Traum ist ihr einziger Ausweg aus der gewaltvollen Welt, in der sie aufwächst. Doch in diesem Herbst 1941 in der Kleinstadt Lorain in Ohio wird Pecolas Wunsch nicht in Erfüllung gehen, ihr Leben wird sich auf andere, auf schmerzhafte Weise verändern.

Abak Safaei-Rad leiht Toni Morrisons Roman über die verheerenden Auswirkungen von Rassismus, Klassismus und Sexismus auf das Leben eines kleinen Mädchens ihre klare, ausdrucksstarke Stimme. Die Neuübersetzung beinhaltet ein Nachwort von Alice Hasters, das die Autorin selber liest.